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Haglundferse
Haglund, Achilles und das Überbein
Die Achillesferse ist nicht nur in der Antike ein Ort des Schmerzes. Auch heutzutage ist der Bereich rund um die Ferse ein häufiger Ursprung von Beschwerden des Bewegungsapparates. Vor allem durch Fehlstellungen im Bereich der Fußstatik, sowie durch exzessives Lauftraining kann die sogenannte Haglundferse (Haglund-Exostose) entstehen.
Diese führt unter anderem zu stechenden Schmerzen, aber auch zu chronischem Druck im Schuh und kann Reizungen und Entzündungen im Bereich der Achillessehne und der Ferse verursachen. Den Ärzten im Orthozentrum Bergstraße stehen je nach Stadium der Fehlbildung einige Möglichkeiten zur Behandlung dieses Krankheitsbildes zur Verfügung.
Wir sind auf die Behandlung von einer Haglundferse spezialisiert
Unsere Experten
Was genau ist eine Haglundferse?
Eine Haglundferse oder auch Haglund-Exostose genannt ist eine Deformität (d.h. krankhafte Veränderung) des Fersenbeins (auch Calcaneus genannt). Der hintere Teil des Fersenbeins ist bei dieser Fehlbildung stark vorgewölbt, weshalb man es umgangssprachlich auch „Überbein“ nennt.
Aufgrund dieser Fehlbildung kann es zu Verkalkungen und Verknöcherungen der Achillessehne, die am Fersenbein ansetzt, und der angrenzenden Schleimbeutel kommen. Dies führt wiederum zu weiteren Beschwerden im aufsteigenden Bewegungsapparat.
Wie entsteht eine Haglundferse?
Faktoren, die zu einer Haglundferse führen können:
- Angeborene Fehlbildungen
- Extremes Lauftraining oder zu schnell gesteigerte Intensität
- Übergewicht und langes Stehen
- Fehlbelastung des Fußes
- Unbehandelter Hohlfuß
- Fehlfunktion des unteren Sprunggelenks
Sport als Ursprung einer Haglundferse
Die Ursprünge der Haglund-Exostose sind vielfältig. Vor allem Läufer und Läuferinnen, die exzessiv Lauftraining betreiben, oder Laufanfänger, die zu schnell die Umfänge des Trainings steigern, haben ein erhöhtes Risiko, eine Haglundferse zu entwickeln.
Der Knochen reagiert auch (zwar deutlich langsamer als z.B. die Muskulatur) auf die vermehrten Belastungen, die durch das Lauftraining entstehen und verstärkt sich in beanspruchten Bereichen. Im gesunden Rahmen ist dies ein gewünschter Effekt. Bei exzessivem Training oder zu starker Belastung verstärkt sich jedoch auch der Knochen krankhaft und baut zu viel Knochenmaterial im beanspruchten Bereich an.
Weitere mögliche Ursprünge einer Haglundferse
Ähnlich funktioniert die Ausbildung eines Überbeines bei Personen, die in ihrem beruflichen Alltag viel stehen müssen (z.B. Verkäuferinnen und Verkäufer, Pflegepersonal etc.) oder Menschen mit Übergewicht. Verstärkt wird diese Beanspruchung des Knochens bei allen Entstehungsarten vor allem durch einen unbehandelten Hohlfuß.
Hierbei verlagert sich die Kraft, die auf den Fuß beim Stehen und Laufen wirkt, in den hinteren Bereich der Ferse. Das Fußlängsgewölbe im Vergleich zum Quergewölbe ist bei einem Hohlfuß zu stark ausgeprägt und nur der Ballen und die Ferse berühren den Boden. Das Fersenbein verschiebt sich durch die vermehrte Belastung nach hinten und steht hervor.
Wie macht sich eine Haglund-Exostose bemerkbar?
Symptome der Haglundferse in Kürze:
- Vorwölbung der Ferse
- Rötung und Schwellung im Bereich der Ferse und Achillessehne
- Druck- und Belastungsschmerz im Fersenbereich
- Schmerzhaftes Schuhetragen (vor allem bei schmalem Schuhwerk)
- Achillessehnenschmerz und verspannte Wadenmuskulatur bis hin zu Knieschmerzen
Symptomatischer Verlauf bei einer Haglundferse
Ausbilden einer Exostose:
Entstehen einer Entzündung:
Schmerzen beim Stehen oder Laufen:
Wie diagnostiziert man eine Haglundferse?
Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn der Diagnosestellung steht zunächst die ausführliche Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchung der Patientinnen und Patienten. Hier geht es vor allem darum, bestimmte Risikofaktoren, die zur Ausbildung einer Haglundferse beitragen können, zu erkennen und die individuellen Symptome spezifisch abzufragen.
In der körperlichen Untersuchung schaut sich der Arzt zunächst den Bewegungsablauf beim Gehen und Laufen, sowie den Fuß selbst genau an. Durch die Untersuchung lassen sich je nach Ausprägungsgrad der Exostose bereits erste Rückschlüsse auf das weitere Vorgehen ziehen. Die Vorwölbung ist meist schon mit bloßem Auge erkennbar. Um die Verdachtsdiagnose zu sichern, wird anschließend eine radiologische Bildgebung durchgeführt.
Bildgebende Verfahren bei einer Haglundferse
In einer seitlichen Röntgenaufnahme des Fußes kann, bei geringer Strahlenbelastung für die Patientin oder den Patienten, die Ausprägung der Exostose genau festgestellt werden. Um das umliegende Weichteilgewebe sowie die Achillessehne beurteilen zu können, bedient man sich der Ultraschall- bzw. MRT-Untersuchung.
Mit deren Hilfe können Entzündungen der Schleimbeutel (sog. Brusitiden) oder Entzündungen und Verkalkungen der Achillessehne identifiziert werden. Außerdem können andere Diagnosen, die zu ähnlichen Beschwerden führen ein- oder ausgeschlossen werden.
Differentialdiagnosen bei einer Haglundferse
Wichtige Differentialdiagnosen der Haglundferse sind:
- Achillodynie (Achillessehnenentzündung)
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Erkrankungen des Ansatzes der Achillessehne (sog. Insertionstendinopathie) auch oberer Fersensporn genannt
- Fersenbeinknochenödeme
- Gicht
- Rheuma
Wie kann eine Haglundferse behandelt werden?
Übersicht der konservativen Therapiemaßnahmen:
- Physiotherapie
- Trainingspause bzw. Reduktion der Belastung
- Medikamentöse Entzündungshemmung und Schmerzeinstellung
- Sport- und Alltagseinlagen bei zusätzlichem Hohlfuß
- Fersenpolster zur Entlastung der Achillessehne
- Stoßwellentherapie
- Dehnübungen
- Ernährungsumstellung
Welche konservativen Behandlungsmöglichkeiten der Haglundferse gibt es?
Behandeln akuter Beschwerden:
Verbessern der strukturellen Gegebenheiten:
Neben der Therapie der akuten Beschwerden ist es wichtig, die strukturellen Gegebenheiten, die zur Entstehung der Hagdlundferse geführt haben, zu verbessern, um eine Verschlechterung oder ein Wiederauftreten der Beschwerden zu verhindern.
Es geht hierbei vor allem darum, die Mechanik und Struktur des Fußes zu verbessern. Hierbei können z.B. physiotherapeutische Kräftigungs- und Dehnübungen unter Anleitung eingesetzt werden. Diese führen zur Verbesserung des Halteapparates und der Muskulatur des Unterschenkels und vor allem des Fußgewölbes.
Wichtig für den optimalen Therapieerfolg ist die regelmäßige und selbstständige Durchführung dieser Übungen zu Hause. Ebenso können bei begleitendem Hohlfuß Einlagen eingesetzt werden, die die Fehlstellung des Fußgewölbes ausgleichen und zu einer gesünderen Fußhaltung führen.
Operationen bei einer Haglundferse
Offene operative Verfahren
Kann man das Auftreten einer Haglundferse verhindern?
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